Wissenswertes über St.Nikolaus

Heute ist St. Nikolaustag. Ein wichtiger Tag für die Kinder, die vom St. Nikolaus und seinem Knecht Rubrecht (in der Schweiz nennt man ihn Schmutzli) sowie dem Esel besucht werden.
Der St. Nikolaus ist eine zwiespältige Figur. Die Kinder freuen sich auf seinen Besuch. Er bringt in einem grossen braunen Jutesack Mandarinen, Nüsse und Schokolade mit. Und sein grosses Buch ist auch stets dabei. Dort stehen die guten und weniger guten Taten des vergangenen Jahres drin. Je nach dem lobt der Nikolaus oder er mahnt, das Kind zur Besserung. Die „bösen“ Kinder erhalten die Rute, die „braven“ Kinder Süssigkeiten, Nüsse und Mandarinen.
Nun wer ist dieser Nikolaus? Wikipedia gibt darüber folgende Auskunft:

Nikolaus von Myra, griech. Νικόλαος Μυριώτης, (* zwischen 270 und 286 in Patara; † 6. Dezember 326, 345, 351 oder 365), wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als griechischer Bischof von Myra in (Lykien) in Kleinasien, damals Teil des Römischen, später des Byzantinischen Reichs. Nikolaus von Myra ist der Schutzpatron Russlands, Kroatiens, Serbiens sowie der Kaufleute, der Seefahrer, der Schüler und Kinder. Der Name bedeutet „Sieg(reich)er des Volkes“ (νικός + λαος).

Historische Person

Rankensarkophag mit aufgebrochener Seitenwand, angeblich letzte Ruhestätte des hl. Nikolaus in Myra

Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige historisch belegte Tatsachen. Myra in Lykien, heute Demre, ist ein kleiner Ort etwa 100 km südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Im 4. Jahrhundert war es ein Bischofssitz. Quellen über Nikolaus’ Leben stammen z. B. von Andreas von Kreta (um 700) und von einem Mönch Johannes aus dem Studitenkloster (gegründet im 5. Jahrhundert) in Konstantinopel. Nach verschiedenen Überlieferungen wurde Nikolaus zwischen 270 und 286 in Patara geboren, einer Stadt in Lykien in Kleinasien. Er sei mit 19 Jahren von seinem Onkel, ebenfalls mit Namen Nikolaus und ebenfalls Bischof von Myra, zum Priester geweiht worden und sei dann Abt des Klosters Sion in der Nähe von Myra gewesen. Während der Christenverfolgung 310 soll er gefangen genommen und gefoltert worden sein. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben (was auch von den besser bezeugten Bischöfen des 4. Jahrhunderts Ambrosius von Mailand und Basilius von Caesarea berichtet wird und dort als historische Tatsache gilt). Im Fall von Nikolaus ranken sich darum verschiedene Legenden.

Andreas von Kreta und Mönch Johannes vom Studitenkloster berichten, Nikolaus habe am Konzil von Nizäa teilgenommen und dort seinen Widersacher Arius geohrfeigt. Deshalb sei er zuerst verhaftet, gegen Ende des Konzils aber rehabilitiert worden. Nikolaus steht nicht in der Unterzeichner-Liste von Nizäa, die allerdings unvollständig überliefert ist. Andererseits gehört Bischof Theognis von Nizäa, den Nikolaus laut Andreas beim Konzil von der katholischen Sichtweise überzeugt haben soll, zu den historisch belegten Unterzeichnern. Falls Nikolaus in der Tat am nizänischen Konzil teilnahm, so ist es auf Grund der oben erwähnten Legenden und der geographischen Nähe seiner Bischofsstadt Myra zur Stadt Ancyra sehr wahrscheinlich, dass Bischof Nikolaus die gleiche Ein-Hypostasen-Theologie vertrat, wie Bischof Markell von Ankyra. Dieser wurde 336 als Ketzer verdammt und seine Lehre von den östlichen Bischöfen des römischen Reiches als heterodox eingestuft.

Nach der Evakuierung der Stadt und vor ihrer Eroberung durch seldschukische Truppen 1087 raubten süditalienische Kaufleute die Gebeine aus der Grabstätte des Heiligen und überführten die Reliquien ins sichere Bari. Dort wird sein Fest am Tag der Ankunft ihrer Schiffe, dem 9. Mai, gefeiert. Die Gebeine werden in der Basilika von San Nicola aufgebahrt. Von Bari fordert die türkische Nikolaus-Stiftung die Reliquien des Heiligen der Christenheit bis heute zurück.

Legenden

Wallfahrtskirche Basilika San Nicola in Bari, Italien

Nikolaus’ Wirken hat zu vielfältigen Legendenbildungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führten, dass er als einer der wichtigsten Heiligen angesehen wurde. Die Legenden basieren allerdings nicht nur auf (vorgeblichen) Taten des Bischofs von Myra, sondern auch auf denen eines gleichnamigen Abtes des Klosters Sion bei Myra, der später Bischof in Pinara war und 564 starb.

Stratelatenwunder

Nikolaus lernt drei oströmische Feldherren (griech. στρατηλάτης (stratelates) = Feldherr) kennen, die er zu sich nach Myra einlädt. Diese werden Zeugen, wie der Bischof drei unschuldig zum Tod Verurteilte vor der Hinrichtung bewahrt, indem er dem Scharfrichter das Schwert aus der Hand reißt. Zurück in Byzanz werden die drei Feldherren Opfer einer Intrige und werden selbst zum Tod verurteilt. Im Kerker beten sie zum heiligen Nikolaus, der daraufhin dem Kaiser und dem Intriganten erscheint und im Falle der Hinrichtung erhebliche Konsequenzen ankündigt. Zutiefst erschrocken veranlasst der Kaiser die unverzügliche Freilassung der Feldherren.

Ausstattung der drei Jungfrauen

Nikolaus hilft mit drei Goldklumpen einem armen Mann und dessen Töchtern

Ein verarmter Mann beabsichtigt, seine drei Töchter zu Prostituierten zu machen, weil er sie mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten kann. Nikolaus, noch nicht Bischof und gerade durch ein Erbe mit einem größeren Vermögen ausgestattet, erfährt von der Notlage und wirft in drei aufeinander folgenden Nächten je einen großen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers der drei Jungfrauen. In der dritten Nacht gelingt es dem Vater, ihn zu entdecken, ihn nach seinem Namen zu fragen und ihm dafür zu danken, dass nun die Mitgift für jede der Töchter gesichert ist. Aus dieser Legende entspringt die häufige ikonografische Darstellung mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln.

Stillung des Seesturms

In Seenot geratene Schiffsleute rufen in ihrer gefährlichen Lage den heiligen Nikolaus an. Ihnen erscheint ein mit Wunderkräften ausgestatteter Mann und übernimmt die Navigation, setzt die Segel richtig und bringt sogar den Sturm zum Abflauen. Daraufhin verschwindet der Mann wieder. Als die Seeleute in der Kirche von Myra zum Dank für ihre Rettung beten, erkennen sie den Heiligen und danken ihm.

Kornvermehrung

Während einer großen Hungersnot erfährt der Bischof von Myra, dass ein Schiff im Hafen vor Anker liegt, das Getreide für den Kaiser in Byzanz geladen hat. Er bittet daher die Seeleute, einen Teil des Kornes auszuladen, um in der Not zu helfen. Diese weisen zuerst die Bitte zurück, da das Korn genau abgewogen beim Kaiser abgeliefert werden müsse. Erst als Nikolaus ihnen verspricht, dass sie für ihr Entgegenkommen keinen Schaden nehmen würden, stimmen die Seeleute zu. Als sie später in der Hauptstadt ankommen, stellen sie verwundert fest, dass sich das Gewicht der Ladung trotz der entnommenen Menge nicht verändert hat. Das in Myra entnommene Korn aber reicht volle zwei Jahre und kann sogar noch zur Aussaat verwendet werden.

Heimführung eines verschleppten Kindes

Ein Mann, der den heiligen Nikolaus um den Segen bitten will, dass ihm endlich ein Kind geboren wird, trifft den Bischof nicht mehr lebend an, sondern kommt gerade noch zur Bestattung des Bischofs. Er nimmt daher ein Stück des Leinens, auf dem Nikolaus liegt, als Reliquie mit. Am 6. Dezember des folgenden Jahres wird dem Ehepaar tatsächlich ein Sohn geboren. Am siebenten Geburtstag dieses Kindes jedoch wird es von Arabern nach Babylonien entführt. Wiederum ein Jahr später, wieder genau am 6. Dezember, wird das Kind, das seither als Diener beim Herrscher arbeiten musste, von einem Wirbelwind erfasst und genau vor der Nikolauskirche abgesetzt, in der die Eltern für die Rückkehr des Jungen beten.

Wannen- und Säuglingswunder

Nikolaus soll bereits als Säugling so fromm gewesen sein, dass er an den Fastentagen der Woche, mittwochs und freitags, die Brust der Mutter nur einmal nahm. Als er das erste Mal gebadet werden sollte, stand er angeblich bereits aufrecht ohne fremde Hilfe in der Wanne.

Bekehrung eines Juden durch das Nikolausbild

Ein sehr reicher Jude, der von den Wundertaten des Heiligen gehört hat, lässt sich ein Nikolausbild anfertigen und befiehlt diesem, während seiner Abwesenheit über seine Schätze zu wachen. Trotzdem wird seine Habe von Dieben gestohlen. Der Jude, verbittert über den Raub, macht dem Bildnis schwere Vorwürfe und straft es mit Stock- und Peitschenhieben. Der heilige Nikolaus erscheint daraufhin den Dieben und kündigt ihnen einen Tod am Galgen an, wenn sie die Habe nicht zurückbrächten. Erschrocken bringen die Diebe das gestohlene Gut zurück und berichten dem Juden von ihrer Erscheinung. Tief beeindruckt lässt sich der Jude taufen.

Bekämpfung der Diana

Da in der Umgebung von Myra viele noch immer an die alten römischen Götter glauben, lässt Nikolaus den der Diana geweihten Baum umschlagen. Erbost über die Zerstörung ihres Heiligtums bereitet die Göttin ein gefährliches Öl, das sie in Gestalt einer frommen Frau Seeleuten übergibt, die nach Myra pilgern wollen. Diese sollen bei ihrer Ankunft die Wände der Kirche mit diesem Öl bestreichen. Nicht wissend, dass dieses Öl auf Wasser und Steinen brennt, nehmen die Pilger das Öl mit. Als sie per Schiff nach Myra reisen, kreuzt ein kleines Boot mit Nikolaus an Bord ihren Kurs. Der Heilige warnt die Pilger und fordert sie auf, das Öl ins Meer zu gießen. Sie gehorchen, und plötzlich steht die gesamte Wasseroberfläche in Flammen. Als die Pilger in Myra ankommen, erkennen sie den Mann in dem Boot wieder und danken ihm für die Errettung vor den „Listen des Teufels“.

Rettung des ertrunkenen Sohnes

Ein Vater pilgert mit seinem Sohn nach Myra, um der Kirche einen wertvollen Kelch zu stiften. Bei genauer Überlegung erscheint ihm der Kelch zu wertvoll, und er lässt einen billigeren Kelch anfertigen. Während der Überfahrt nach Myra bittet der Vater den Sohn, mit dem ersten Kelch etwas Wasser aus dem Meer zu schöpfen. Bei diesem Versuch fällt der Sohn über Bord und verschwindet in den Wellen. Als der Vater schließlich – mittlerweile in Myra angekommen – den zweiten Kelch auf den Altar der Nikolauskirche stellen will, fällt dieser immer wieder herunter. Völlig überraschend steht plötzlich sein Sohn mit dem ersten Kelch in der Kirche und erzählt, dass der heilige Nikolaus ihn gerettet habe. Daraufhin opfert der Vater beide Kelche.

Bestrafung und Begnadigung eines Betrügers

Ein Christ leiht bei einem Juden Geld und verspricht, es rechtzeitig zurückzuzahlen. Dieser Zahlungsverpflichtung kommt er allerdings nicht nach, und die beiden landen vor Gericht. Um einen Meineid zu umgehen, lässt sich der Christ einen Trick einfallen: Er füllt das geliehene Geld in einen hohlen Stock. Während des Schwurs bittet er den Juden, den Stock so lange zu halten. Er schwört daraufhin, dass er das Geld bereits zurückgegeben habe. Der Jude gibt den Stab zurück und bleibt geprellt. Als die beiden nach Hause gehen, wird der Christ von einem vorbeifahrenden Wagen überfahren und stirbt. Bei dem Unfall zerbricht der Stock, und der Jude erkennt die Arglist. Die umstehenden Leute fordern den Juden auf, sich nun das Geld zu nehmen, da der Christ seine gerechte Strafe erhalten habe. Voll Mitleid entgegnet der Jude, dass er das Geld nur nehmen werde, wenn der heilige Nikolaus den Christen wieder zum Leben erwecke. Tatsächlich steht daraufhin der Christ wieder lebendig auf, und der Jude lässt sich taufen.

Erweckung eines Jungen

Ein Mann feiert jedes Jahr dem heiligen Nikolaus zu Ehren ein Fest. An einem Abend bittet der Teufel, verkleidet als Pilger, an der Tür um ein Almosen. Als der Sohn das Almosen geben will, steht der Pilger nicht mehr an der Tür. Der Sohn eilt ihm bis zu einem Kreuzweg nach. Daraufhin zeigt der Pilger sein wahres Gesicht und erwürgt den Jungen. Als der Vater von der Tat erfährt, beklagt er sich bei dem Heiligen und fragt, ob das der Lohn für seine Verehrung sei. Jedoch, noch während der Anklage, steht sein Sohn wieder auf und ist gesund.

Auferweckung der getöteten Scholaren

Auferweckung der getöteten Scholaren. Bild einer Altartafel in der Kirche St. Mariae in Mühlhausen in Thüringen

Drei Scholaren werden in Myra von einem Gastwirt, bei dem sie auf dem Weg zu ihrem Studienort Athen logieren, aus Habgier getötet. Der Mörder zerstückelt die Leichen und pökelt die Teile in einem Salzfass ein. Durch einen Engel erfährt der heilige Nikolaus von der Untat, geht zu dem Gastwirt und sagt ihm die Tat auf den Kopf zu. Anschließend erweckt der Heilige durch seine Fürbitte bei Gott die Scholaren wieder zum Leben.

Quellenwunder am Grab

Bei der Grablegung des heiligen Nikolaus soll am Kopfende des Sarkophags eine Quelle mit Salböl und am Fußende eine Quelle mit Wasser entsprungen sein.

Namensvarianten

In vielen anderen Ländern ist Nikolaus auch unter folgenden Namen bekannt:

Nikolo (Österreich, Bayern), St. Niklas (Österr., Südtirol), Samichlaus/Santiglaus (Schweiz), Zinniklos/Kleeschen (Luxemburg), Sint Nicolaas oder Sinterklaas (Niederlande und Flandern), Sint-Niklaas (Belgien), Saint Nicholas (England und Irland), Santa Claus (Nordamerika), Saint Nicolas (Frankreich), San Nicolás (Spanien) São Nicolau (Portugal und Brasilien), Sveti Nikolaj (Slowenien), Sveti Nikola (Kroatien und Serbien), Święty Mikołaj (Polen), Святой Николай / Sviatoi Nikolai (Russland), Άγιος Νικόλαος/Ájos Nikólaos (Griechenland), Szent Miklós (Ungarn), Noel Baba (Türkei).

Häufig ist die Form des lateinischen Genitivs Nicolai (ecclesia sancti Nicolai, Kirche des Hl. Nikolaus), auch als Vorname oder Familienname.

Verehrung

Grabstätte Basilika San Nicola in Bari

Nikolaus ist von jeher einer der populärsten katholischen Heiligen.

In der orthodoxen Kirche ist seine Verehrung seit dem 6. Jahrhundert belegt, als Justinian I. in Konstantinopel eine ihm geweihte Kirche errichtete. In der Russisch-Orthodoxen Kirche wird Nikolaus neben Christus und Maria mit Kind die dritte große Ikone auf der Ikonostase der Kirchen gewidmet. Auch bei den Serben wird der (Nikoljdan) Nikolaustag am 19. Dezember von den meisten Gläubigen als Heiligenfeier gefeiert und zählt zu den meist gefeierten Heiligenfesten nach den kirchlichen Hochfesten. (Andere orthodoxe Kirchen zeigen dort meist Johannes den Täufer.)

In den deutschsprachigen Raum kam der Nikolauskult im 10. Jahrhundert, vermutlich durch Theophanu, die byzantinische Frau Ottos des Zweiten. Besonders die Adelsfamilie der Ezzonen (Ezzo hatte Theophanus Tochter Mathilde geheiratet) stiftete zahlreiche Nikolauskirchen, etwa in Brauweiler oder Klotten und förderte so die Ausbreitung des Nikolauskultes im Rheinland. Durch die Entführung der vermutlichen Gebeine des Heiligen nach Bari im 11. Jahrhundert, die europaweit wahrgenommen wurde, und mit der Welle der Stadtgründungen durch Kaufleute im 12. und 13. Jahrhundert, die oft um eine genossenschaftliche Nikolaikirche herum erfolgten, erfolgte eine weitere Verbreitung.

Zu seiner weltweiten Verehrung als Weihnachtsmann kam es erst im 20. Jahrhundert ausgehend von den USA.

Feiertag

Der Festtag des heiligen Nikolaus, der 6. Dezember (in einigen orthodoxen Landeskirchen wird der 6. Dezember nach dem Julianischen Kalender gefeiert, dies entspricht dem 19. Dezember gemäß dem gregorianischen Kalender), ist ein kirchlicher Feiertag mit vielen Bräuchen.

Der Nikolaustag ist heute in allen Ländern als gesetzlicher Feiertag abgeschafft. Sogar in den Niederlanden sind, trotz aller Popularität von Sinterklaas, der 6. Dezember und dessen Vortag (Sinterklaasavond) ganz normale Werktage. Dennoch gibt es einige Länder, in denen der 6. Dezember ein arbeitsfreier Feiertag ist: So in Spanien, wo die Verfassung am 6. Dezember 1978 ratifiziert wurde (Día de la Constitución), oder in Finnland, das sich am 6. Dezember 1917 für unabhängig erklärte. Seitdem begeht es den 6. Dezember als Nationalfeiertag. In Luxemburg haben die Kinder der Vor- und der Grundschule (bis zum 12. Lebensjahr) schulfrei.

Schutzpatronate

Nikolaus ist insbesondere der Schutzpatron der Seefahrer, reisenden Händler, Ministranten und Kinder.

Durch sein Patronat der Seefahrer und Händler wurde er von der Deutschen Hanse und vielen darin organisierten Städten als Schutzheiliger gewählt. Der soziale Status und politische Rang der handelnden Seefahrer und ihre vorreformatorischen Stiftungen in die Nikolaikirchen sowie die Angliederung ihrer Bruderschaften und karitativen Hospitäler an diese haben dazu geführt, dass diese Kirchen oft zu bürgerlichen Hauptkirchen der Städte wurden und auch in den Ländern der Reformation dann den Heiligentitulus behielten.

Aus dem Schutzpatronat der Kinder leitet sich das Brauchtum ab.

Die zahlreichen Legenden führten dazu, dass der heilige Nikolaus von vielen weiteren Gruppen als Schutzheiliger auserwählt wurde, so von Studenten, Kaufleuten, Getreidehändlern, Pfandleihern, Juristen, Apothekern, Schneidern, Küfern, Fuhrleuten, Salzsiedern, Gefängniswärtern, Dreschern. Selbst die Metzger machten den Heiligen – wegen der Scholaren im Pökelfass – zu ihrem Patron. Als Nationalheiliger wird Nikolaus vor allem in Russland, Kroatien, Serbien, in Süditalien (Bari) und in Lothringen verehrt.

Patrozinien

Kirchen mit Nikolaus-Patrozinium (Nikolaikirche, St. Nikolai oder St. Nicolai) finden sich meist bei ursprünglich von Seefahrern gebauten Kirchen in fast allen deutschen, baltischen und russischen Küsten- und Hansestädten, aber auch im Binnenland bei Gotteshäusern, die in ehemaligen Kaufmannsvierteln stehen (z. B. in Leipzig).

Brauchtum

Eine moderne Metallikone von St. Nikola des bulgarischen Künstlers Georgi „Tschapp“ Tschapkanow, die den Schutzpatron der Fischer mit einem Fisch in Händen darstellt. Gilbert House, Stanley (Falklandinseln).

Nikolaus der Geschenkebringer

Es ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird; das Brauchtum zum Nikolaustag ist regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt. Manche der Bräuche hängen ursprünglich mit der Perikopenordnung der Kirche zusammen. Am 6. Dezember war verbindlich die Stelle Mt 25,14–23 EU vorgesehen. Dort wurde das Gleichnis von den anvertrauten Talenten erzählt: Drei Knechten wurden Geldstücke entsprechend ihrer Fähigkeiten anvertraut. Nach der Rückkehr des Herrn musste jeder Rechenschaft ablegen, was er mit dem Geld gemacht hatte. Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf diese Praxis zurück. Der Einlegebrauch, das heißt das nächtliche Füllen der Schuhe oder ähnliches, basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Mit den meisten anderen Bräuchen verhält es sich ähnlich. Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung. In einigen Ländern ist er dies auch heute noch. Erst wegen der Haltung der Reformatoren gegen die Heiligenverehrung wurde die Bescherung in vielen Ländern auf den Weihnachtstag verlegt, und infolge dessen wurde Nikolaus als Gabenbringer mancherorts vom Christkind abgelöst; zum kulturgeschichtlichen Verhältnis zwischen Nikolaus und Christkind im Weihnachtsbrauchtum siehe den Artikel zu Letzterem.

In mittelalterlichen Klosterschulen gab es den Brauch, dass die Kinder sich am Nikolaustag einen „Kinderbischof“ aus ihren Reihen wählen durften. Nach dem Prinzip der verkehrten Welt predigte er den Erwachsenen und durfte ihr Verhalten tadeln. An einigen Orten blieb er bis zum 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, im „Amt“. Oft werden Kinder angehalten, ihre Geschenkwünsche auf einem Wunschzettel festzuhalten. Viele Kinder schicken in der Vorweihnachtszeit Briefe an St. Nikolaus (oder auch an das Christkind). Diese werden in extra eingerichteten Weihnachtspostämtern gesammelt und zumeist auch beantwortet.

Schiffchensetzen nennt man den seit dem 15. Jahrhundert bekannten Brauch, bei welchem aus Papier oder anderem Material Nikolausschiffe gebastelt werden, in die der Heilige seine Gaben legen soll. Hintergrund für diesen Brauch dürfte das Schifferpatronat sein. Auch heute noch findet sich auf vielen Handelsschiffen ein Bildnis des St. Nikolaus. Das Nikolausschiffchen wurde später durch Stiefel, Schuh oder Strumpf abgelöst, zu denen später noch der Gabenteller hinzukam. Auch heute noch stellen Kinder am Vorabend des Nikolaustages Schuhe, Stiefel oder Teller vor die Tür oder hängen Strümpfe vor den Kamin, damit der Heilige sie auf seinem Weg durch die Nacht mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen usw. füllen kann. Außerdem gibt es morgens gern einen aus Hefeteig gebackenen Nikolaus. Indessen bringt der Nikolaus nicht nur Geschenke: In vielen Erzählvarianten beschenkt und lobt er die guten Kinder, während er die bösen tadelt und durch Schläge mit einer Rute bestraft. Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest er in seinem „goldenen Buch“. Viele Eltern laden ehrenamtliche oder bezahlte Nikolause ein, den Kindern zu Hause eine derartige „Predigt“ zu halten, die jedoch stets mit einer Bescherung endet.

Im Luxemburgischen gibt es bis heute üblicherweise Geschenke zum 6. Dezember und weniger an Weihnachten.

Nikolaus und seine böse Begleitung

Der Nikolaus mit seinen Krampussen, und einem Engelein, Salzburgerland

Nikolaus, Nikoloweibl und die Buttnmandl, Berchtesgadenerland

Hl. Nikolaus und Knecht Ruprecht, Vorarlberg

Als Furcht einflößende Gehilfen bekam der heilige Nikolaus in verschiedenen Ländern Begleiter zur Seite gestellt. Teilweise fand auch eine Aufgabenübertragung statt, so ist in dem Gedicht von Theodor Storm der Begleiter der Gabenbringer.

In ganz Österreich und Südtirol, Ungarn, Tschechien, Teilen Norditaliens und Teilen Kroatiens und dem rumänischen und serbischen Banat kommt der Nikolaus (Nikolo) am Abend des Nikolaustags mit den Krampussen (Kramperln): Während der Nikolaus die Kinder, die das Jahr über brav waren, mit Geschenken belohnt, rasseln die bösen, teufelartigen Krampusse mit Ketten und erschrecken die Kinder, die böse waren. Der Krampus ist eine eigenständige Figur des Brauchtums, die entfernt mit den diversen Perchten verwandt ist, aber nur als Gefolge des Nikolaus vorkommt. Die Krampusse selbst jagen schon am Vorabend, dem 5. Dezember (Krampustag), wie eine Wilde Jagd durch die Dörfer (Krampuslauf), noch ungezähmt vom Nikolaus vor dessen Erscheinen. Im südlichen Oberallgäu findet an den Abenden vor dem Nikolaustag (genauer: 4. bis 6. Dezember) ein ähnliches Brauchtum statt, das Klausentreiben. Beim Schweizer Klausjagen/Chlausjagen am 5. Dezember, besonders farbenprächtig im schwyzerischen Küssnacht, wird umgekehrt der Samichlaus durchs Dorf getrieben. In Basel wird seit 1998 jeweils am ersten Samstag im Dezember ein Event organisiert, bei dem etwa fünfzig Harley-Fahrer als Nikoläuse verkleidet ihre aufwendig geschmückten Motorräder präsentieren, im Konvoi durch Basel fahren und Kindern Säckchen mit Erdnüssen und Süssigkeiten schenken. Sie sammeln Geld zugunsten der Theodora Stiftung, welche Clowns für kranke Kinder in Spitälern organisiert. Ähnliche Paraden mit wohltätigem Hintergrund finden auch in Zürich statt.
Im Berchtesgadener Land sind ähnlich derbe und wilde Erscheinungsformen als Volksbrauch geläufig, die Perchten oder die Buttnmandl mit ihrem Buttnmandllauf, die mit Stroh verkleidet sind. Sie treiben nicht nur um die Nikolauszeit, sondern wie im benachbarten österreichischen Alpenraum über mehrere Wochen in den frühwinterlichen Rauhnächten ihr Unwesen. Der Krampus ist hier in Form der Gankerl beteiligt, wie bei diesen besteht aber Bezug zu den Perchten (Gestalten der Rauhnächte, bis hin zum Winteraustreiben). Die Gruppe aus Nikolaus und Begleitern (Krampus, Engel, Körbelträger, usw.) wird im oberdeutschen Brauchtum als Pass bezeichnet. Andere Figuren sind der Bartl und der Klaubauf.

Im nördlichen und mittleren deutschen Sprachraum, und allgemein auch im protestantischeren Einflussgebiet, wird der Nikolaus nicht von Krampussen, sondern dem Knecht Ruprecht begleitet (gemahnt mehr an den Tod, denn an den Teufel).
Im niederländisch-niederdeutschen Sprachraum (Niederlande) der Zwarte Piet (Schwarze Peter/Petrus) der Helfer von Sinterklaas. Andere Figuren sind vom Schimmelreiter im früheren Ostpreußischen, Bullerklas im Norddeutschen über Beelzebub im Rheinland, Hans Trapp im Elsass, Housecker im Luxemburgischen, in Frankreich Père FouettardRupelz/Rüpelz in Deutschlothringen, Pelzebock oder Hans Muff im Rheinland, Pelznickel am Mittelrhein, Klaus im Allgäu, bis zum Schmutzli in der Deutschschweiz, stellen dann schon den Übergang zum Krampusbrauch darstellen. Im südlichen Raum gesellen sich mit Kinderfresser (Chindlifrässer) und dem Butzenbercht dann auch Schirchperchtenfiguren zu Nikolaus und Ruprecht, und bilden passenartige Gruppen.

In Skandinavien nahm früher der Julbock, der ebenfalls als versteckte Verkörperung des germanischen Gottes Thor ins Christentum Eingang fand, eine ähnliche Rolle ein.

Geschenkesammeln

Ein weiterer Brauch findet in einigen Dörfern im Siegerland statt. Am Abend des 6. Dezembers verkleiden sich vorrangig Kinder als Nikolaus (im Siegerländer Platt auch „Kloas“ genannt) und ziehen von Haus zu Haus. Die Bewohner versuchen zu erraten, wer sich unter der Nikolaus-Maske verbirgt und geben dem „Kloas“ anschließend einen kleinen Geldbetrag oder Süßigkeiten mit auf den Weg. Um Kassel heisst das Glowesabend (Klobesabend).

Dieser Brauchtumskomplex entspricht in diesem Aspekt dem US-amerikanischen Halloween.

Santa Claus und andere Bräuche des Protestantismus

Weihnachtsmann und Nikolaus

Abgehend vom 6. Dezember hat sich das protestantisch-amerikanische Brauchtum um Santa Claus entwickelt, den Weihnachtsmann, die heute weltweit dominierende Rezeption des Heiligen Nikolaus.

Neben dem Nikolausbrauchtum um den 6. Dezember herum gibt es in einigen reformierten Gebieten der Schweiz wie in Appenzell Ausserrhoden, im Berner Oberaargau oder im Zürcher Oberland auch noch ein solches um Silvester/Neujahr herum. Hier wurde das Heiligenbrauchtum somit mit dem Neujahrsbrauchtum verknüpft.

Weiteres Brauchtum

In Freiburg im Üechtland findet jedes Jahr am 1. Samstag des Dezembers das traditionelle St.-Nikolaus-Fest statt. Der heilige Nikolaus ist der Schutzpatron dieser Stadt, und auch die Kathedrale ist nach ihm benannt.

Im lothringischen Wallfahrtsort Saint-Nicolas-de-Port wird der heilige Nikolaus seit dem Jahr 753 mit einer Messe in der Basilika und einem Umzug geehrt. In den Niederlanden kommt Sinterklaas bereits Mitte November mit dem Schiff „aus Spanien“, der ehemaligen Kolonialmacht der Niederlande unter Kaiser Karl V., legt jedes Jahr in einem anderen Hafen an und geht gemeinsam mit dem zwarten Piet durch die Hafenstadt und andere Großstädte. Der Höhepunkt und eigentliche Nikolaustag, der Pakjesavond, findet am 5. Dezember statt.

Ikonographie

Der heilige Nikolaus wird traditionell im Gewand eines katholischen Bischofs dargestellt. Die Farbgebung rot-weiß war in vielen Gebieten üblich, andernorts gold-weiß. Die traditionelle Nikolausfigur trägt Mitra, Krummstab und einen langen Bischofsmantel. Die rot-weiße Farbgebung wurde in der Darstellung des Weihnachtsmanns übernommen, nicht aber die bischöflichen Symbole.

Seltener wird sie mit drei goldenen Kugeln oder drei Broten als Attribut dargestellt.

Die Bilder sind von Wikipedia entnommen.

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